Terminologiearbeit - Was ist das und welche Vorteile gibt es?
Eine erfolgreiche fachsprachliche Kommunikation ist ohne den
korrekten Gebrauch von Fachwörtern kaum möglich. Dies gilt sowohl für den ein-,
als auch für den zwei- bzw. mehrsprachigen Bereich, welcher
insbesondere für Dolmetscher und Übersetzer von Interesse ist.
Im Folgenden sollen nun die Begriffe Terminologie und
Terminologiemanagement etwas näher beleuchtet werden, sowie
Tools zur Verwaltung von Terminologie und die
Vorteile einer vernünftigen
Terminologiearbeit.
Was ist Terminologie?
Laut duden.de versteht man unter dem Begriff Terminologie die
„Gesamtheit der in einem Fachgebiet üblichen Fachwörter und -ausdrücke“.
Synonyme zu diesem Begriff sind zum Beispiel
Fachausdrücke, Fachsprache oder auch
Fachwortschatz.
Die Terminologie eines Fachbereichs, also die einzelnen
Termini, welche sowohl einzelne Wörter aber auch Phrasen sein
können, werden in der Regel in Wörterbüchern, Glossaren oder Thesauren
organisiert.
Für uns als (technische) Übersetzer ist eine ausführliche und gut
gepflegte Terminologiedatenbank die Grundlage und eine enorme
Erleichterung für unsere tägliche Arbeit.
Was ist Terminologiearbeit und warum ist es so wichtig?
Besonders in fachlich spezialisierten Unternehmen spielt ein
entsprechendes Vokabular eine erhebliche Rolle. Manche verwenden eine ganz
spezifische Firmenterminologies, die sie unter Umständen auch zur
Abgrenzung zu anderen Konzernen nutzen.
Ist diese Terminologie einmal definiert – was natürlich ein stetig
fortschreitender Prozess ist – ist es von großer Bedeutung diese so zu
verwalten, sprich zu erarbeiten, bearbeiten und zu speichern,
dass Mitarbeiter stets darauf zugreifen können um eine konsistente
Verwendung zu garantieren. Dies gilt sowohl für die interne
Kommunikation als auch ganz besonders für die Bereiche Marketing und
Öffentlichkeitsarbeit, in denen sich das Unternehmen nach außen hin präsentiert
– und das möglichst einheitlich.
Die Erstellung und andauernde Pflege einer solchen
Terminologiedatenbank nennt man
Terminologiemanagement.
In einigen Firmen wird diese Aufgabe von internen Abteilungen übernommen, andere
betrauen aber auch ein externes Übersetzungsbüro bzw. einen Sprachdienstleister
damit, da solche Datenbanken in den meisten Fällen nicht nur einsprachig
gepflegt werden, sondern gleich in gängigen Sprachpaaren wie zum Beispiel
deutsch – englisch.
Werkzeuge wie Terminologieverwaltungssysteme unterstützen das
Ganze.
Terminologie-Tool vs. Translation-Memory-Tool
Terminologiearbeit ist in der Regel sehr zeitaufwendig, fordert einige
Ressourcen und kann somit hohe Kosten verursachen.
Daher ist es durchaus wichtig, mit „den richtigen“ Methoden, Verfahren
und Werkzeugen zu arbeiten, um diese Aufwände möglichst gering zu
halten.
Hierfür bietet der Markt verschiedene Terminologiemanagement-Tools. Zu den
größten Anbietern gehören hier wohl:
• Across und
• SDL Trados,
die zusätzlich zu ihren anderen Services und Softwares auch ihre jeweiligen
Terminologiesysteme, crossTerm bzw. SDL MultiTerm, für diese
Zwecke entwickelt haben.
Terminologie-Tools
Mit Hilfe eines Terminologiemanagement-Tools lassen sich
diverse Inhalte und Informationen zu einem konkreten Term, also einem Fachwort
oder einer -phrase, übersichtlich darstellen.
Im mehrsprachigen Bereich gehört hierzu vor allem die korrekte
Übersetzung – wobei nicht jeder Term übersetzt wird/werden darf,
was dann auch entsprechend im System gekennzeichnet werden kann – aber auch
Definitionen in beiden Sprachen, Hinweise zur richtigen
Verwendung und sogar Abbildungen können einen
Eintrag in einem solchen Tool vervollständigen und für den Benutzer
verständlicher machen.
Auch Übersetzungen, die nicht verwendet werden sollen oder dürfen, können
hinterlegt werden. In der Regel werden bereits beim Übersetzen entsprechende
Vorschläge gemacht, welche dann direkt in die Übersetzung eingefügt werden
können.
Translation-Memory-Tool
Nicht zu verwechseln mit einem Terminologiemanagement-Tool ist ein
Translation-Memory-Tool. Letzteres ist eine Art
Datenbank, in der alle Übersetzungen, die mit Hilfe einer
Übersetzungssoftware gemacht wurden, abgespeichert werden und so für eine
mögliche Wiederverwendung bereitstehen. (siehe hierzu auch Artikel „Maschinelle Übersetzung“)
Ein zur Übersetzung in ein solches System eingepflegter Text wird in sogenannte
Segmente unterteilt. Dabei handelt es sich in den meisten
Fällen um einzelne Sätze. Ein Segment besteht aus dem Ausgangstext in
Originalsprache und der dazugehörigen, zielsprachlichen
Übersetzung. Man bezeichnet diese Paare auch als
Übersetzungseinheiten (ÜEs).
Während des Übersetzungsprozesses werden „Matches“, also
Übereinstimmungen mit bestehenden identischen oder ähnlichen Übersetzungen, vom
System erkannt und dem Nutzer zur Verwendung vorgeschlagen.
Was ist eine Terminologiedatenbank und wofür braucht man sie?
Nutzt ein Übersetzer nun also sowohl das oben beschriebene
Terminologiemanagement-Tool als auch ein Translation-Memory-Tool kann dies
seinen professionellen Übersetzungs-Workflow immens erleichtern und
vereinfachen.
Eine gut gepflegte Terminologiedatenbank sichert eine konsistente
Verwendung und Schreibweise fachspezifischer Termini und deren
Übersetzung in den verschiedensten Dokumenten. Durch das Anzeigen
von Matches mit früheren Übersetzungen (Translation-Memory-Tool) und der
korrekten Übersetzung eines Terms (Terminologiemanagement-Tool) entfällt eine
mögliche tiefergehende Recherche des Übersetzers, was Zeit und demnach
auch Kosten spart.
Hinzu kommt, dass größere Übersetzungsprojekte so viel einfacher
geplant werden können, da sich Aufwände viel genauer einschätzen
lassen. Arbeitet ein Unternehmen außerdem mit verschiedenen
Übersetzungsdienstleistern zusammen, garantiert die Nutzung einheitlicher Tools
und Datenbanken, dass allen Partnern einheitliche Daten zur
Verfügung stehen und so auch Konsistenz über die Grenzen
von Dienstleistern hinweg gewahrt werden kann.
Terminologiemanagement intern oder extern
Wie zuvor bereits erwähnt, kann die Erstellung und Pflege einer
Terminologiedatenbank in einer entsprechenden Abteilung innerhalb eines
Unternehmens geschehen, sie kann aber auch von einem
externen Dienstleister übernommen werden.
Welche Variante für welches Unternehmen geeigneter ist, hängt im Wesentlichen
von den internen Kapazitäten ab. Es stellt sich die Frage, ob
dieser, wie bereits erwähnt recht zeit- und kostenintensive Prozess innerhalb
der Firma geleistet werden kann und ob überhaupt Mitarbeiter zur Verfügung
stehen, die über das nötige Know-how für ein erfolgreiches
Terminolgiemanagement verfügen, oder ob es vielleicht sinnvoller
ist, sich Unterstützung zu holen und die Terminologiearbeit an einen
professionellen Dienstleister auszulagern.
Hierbei wäre auch zu bedenken, ob bereits entsprechende Systeme und Software für
die Erstellung von Terminologiedatenbanken vorhanden sind, oder ob diese erst
noch kostenträchtig angeschafft werden müssten.
Da wir auf Terminologiearbeit spezialisiert sind und
kundenspezifische Lösungen anbieten, übernehmen wir gern den
gesamten Prozess oder auch einen Teil, z.B. die Terminologieübersetzung für Sie.
Vorteile von guter Terminologiearbeit
Ein ordentliches Terminologiemanagement bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die hier noch einmal aufgelistet werden sollen:
- Verwaltung spezifischer Fach- und Firmenterminologie
→ Einheitliche Terminologie in allen Übersetzungsprojekten - Veranschaulichung von Termini und deren Übersetzung durch Hinzufügen von Definitionen, Anwendungsbeispielen und Abbildungen
- Konsistente Übersetzungen stärken die „Corporate Identity“ und unterstützen eine positive Außenwahrnehmung
- Erhebliche Zeit- und Kostenersparnis durch Wiederverwendung
gespeicherter Termini
→ Erleichterung/Vereinfachung des Übersetzungs-Workflows
Terminologiedatenbanken können für alle Mitarbeiter unternehmensweit
zugänglich gemacht werden; so können nicht nur Übersetzer oder Redakteure
darauf zugreifen, sondern ggf. auch Monteure und andere Facharbeiter.
Wenn Sie nach einem professionellen Übersetzungsdienstleister
suchen, der Sie bei dieser Arbeit unterstützen kann, arbeiten wir Ihnen gern
und kostenlos ein Angebot für Ihre
individuellen Anforderungen aus.