Wörter auf Wanderschaft


Neben den falschen Freunden, die wir kürzlich vorgestellt haben, gibt es noch Lehnwörter. Lehnwörter sind das Gegenteil von falschen Freunden: Sie treten in verschiedenen Sprachen auf bedeuten stets dasselbe. Solche Wörter werden vor allem von Sprachen „exportiert“, deren Sprecher einen Einfluss auf andere Kulturen haben. Diese Sprachkontakte entstanden früher durch Völkerwanderungen, Kriege und heute eher dadurch, dass eine Sprechergemeinschaft auf bestimmten Gebieten führend in der Forschung oder anderweitig sehr erfolgreich ist.

Manche beklagen sich über die große Zahl von Anglizismen, die seit einigen Jahren in die deutsche Sprache eingeflossen sind. Vorher allerdings gab es auch deutsche Wörter, die in das Englische aufgenommen wurden, wenn auch in geringerem Ausmaß. So spricht man von hinterland, strudel, zeitgeist, weltschmerz, (German) angst.

Lehnwörter

Als echte Exportschlager kann man kindergarten, schnaps, kitsch, kaputt, zickzack bezeichnen. Diese Wörter existieren in mindestens sieben Sprachen.

In Russland isst man gern butterbrot, wobei das Brot allerdings mit vielen Dingen, außer mit Butter belegt ist. Brandmauer bedeutet im Russischen das, was wir interessanterweise als Firewall bezeichnen. Wenn die Kurse an der Börse extrem fallen, herrscht in New York und London Panik vor einem krach, deutsche Börsianer hingegen fürchten sich vor einem Crash.

Was nicht passt, wird passend gemacht: Lehnwörter werden manchmal an die eigene Aussprache oder Schreibweise angepasst. Aus dem Kugellager wird im Finnischen kuulalaakeri.

Wenn in Japan das Wort Arubaito fällt, geht es um nicht um Arbeit im Allgemeinen, sondern um einen meist ungeliebten Nebenjob.